M. Bertsch, R. Wegner, éds., Landschaft am »Scheidepunkt«. Evolutionen einer Gattung in Kunsttheorie, Kunstschaffen und Literatur um 1800
Markus Bertsch, Reinhard Wegner (éds.), Landschaft am »Scheidepunkt«. Evolutionen einer Gattung in Kunsttheorie, Kunstschaffen und Literatur um 1800. Göttingen: Wallstein verlag, 2010.
- Coll. Ästhetik um 1800
- 512 pages. 91. ill.
- € 39,90 (D)
- ISBN: 978-3-8353-0461-1
Présentation de l'éditeur
Die Landschaft als künstlerisches Experimentierfeld: der gewandelte Status der Landschaftsmalerei zu Beginn der Moderne um 1800.
»Bey uns (...) drängt sich alles zur Landschaft« - so bringt Philipp Otto Runge 1802 die derzeitige Entwicklung in den Künsten auf den Punkt. Zu Beginn der Moderne avanciert die Landschaft zum künstlerischen Experimentierfeld. Einhergehend mit einem Krisenbewusstsein und aufgrund ihrer weiten Gestaltungsspielräume wird ihr ein zukunftsweisendes Potential attestiert. Gleichzeitig rückt die Landschaft in das Zentrum des ästhetischen Diskurses.
Germanisten, Kunst- und Musikwissenschaftler betrachten die vielgestaltigen Möglichkeiten der Landschaftsmalerei und veranschaulichen deren gewandelten Status und die daran geknüpften Erwartungen.
Sur les responsables du volume
Markus Bertsch, geb. 1970, Studium der Kunstgeschichte an der FU Berlin; wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, ab 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hamburger Kunsthalle. Veröffentlichungen zur Bildkunst und Ästhetik um 1800 sowie zur Theorie und Praxis des Grafiksammelns.
Reinhard Wegner, geb. 1953, Professor für Neuere Kunstgeschichte an der Universität Jena. Seit 1999 Leiter des Teilprojektes »Ästhetische Weltsichten« im Sonderforschungsbereich »Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800«. Veröffentlichungen u. a. zu Karl Friedrich Schinkel, Jakob Philipp Hackert, Carl Blechen.
Table des matières
MARKUS BERTSCH UND REINHARD WEGNER: Einleitung
ÉLISABETH DÉCULTOT: Zur Vorgeschichte des klassisch-romantischen Landschaftsdiskurses. Die Landschaftsmalerei in den deutschen Kunsttheorien zwischen 1760 und 1790
HILMAR FRANK: Die Neuerungsdynamik der Landschaftsmalerei um 1800. Angelpunkte der Theoriegeschichte
CONSTANZE BAUM: Rousseaus Elysium. Von der Landschaft in der Literatur zur literarischen Landschaft
STEFAN BLECHSCHMIDT: Dichtung und Landschaft - »Auf dem natürlichen Schauplatz zu Tiefurth vorgestellt«
THOMAS SCHIPPERGES: Wechselwirkungen von Idylle und Musik um 1800
KLAUS MANGER: Wie gelangt der Wanderer aus Klopstocks oder Goethes. Landschaft in die Landschaft Eichendorffs?
NIKOLAS IMMER: Krisen im Grünen? Zum Funktionswandel der Landschaft beim frühen Ludwig Tieck
STEFFEN EGLE: »Für Freundinnen und Freunde der Kunst«: Populäre Kunstliteratur zur Landschaftsmalerei um 1800
MICHAEL MAURER: Wales. Die Entdeckung einer Landschaft
MARKUS BERTSCH: Ossian in Rom. Zur Wirkungsgeschichte von Asmus Jakob Carstens' Gemälde. Fingals Kampf mit dem Geist von Loda
THOMAS LANGE: »Landschaft« als erste Erprobung der Abstraktion. Über das Verhältnis von Bildtheorie und Geschichtstheorie im Werk Philipp Otto Runges
JOHANNES GRAVE: Landschaft als Bildkritik. Zur Restitution von Bildlichkeit bei den Nazarenern und Caspar David Friedrich
CORDULA GREWE: Die Geburt der Natur aus dem Geiste Dürers
MICHAEL THIMANN: Blick in das Gelobte Land. Zur Transzendierung der Naturform in der Landschaftsmalerei der Nazarener
HARALD TAUSCH: Der Hortus Palatinus als Ruine in der Landschaft (1620 1812/15). Arnims und Rottmanns Heidelberger Landschaftskonzeptionen zwischen Romantik und Vormärz
REINHARD WEGNER: Die unvollendete Landschaft
KILIAN HECK: Das zweite Bild im Bild. Zur Bedeutung des Ausschnitts in den Landschaften von Carl Blechen